Skip to main content

KI oder: Künstliche Intelligenz vs. Konkrete Inszenierung

Daniel Zaman

Ganz klar: Intelligente Texterstellungs- und Recherche-Tools sind revolutionäre Werkzeuge mit enormen Potenzialen.

Vor allem aber sind sie genau das: Werkzeuge, die vermögen, im Internet veröffentlicht Vorhandenes zu durchsuchen und die dort aufgefundenen Informationen zu rekombinieren und sprachlich wie auch zielgruppenspezifiziert zu verbinden.
Solange es also um allgemeine Themen geht, über die schon viel gesagt und publiziert wurde, bieten KIs eine kostengünstige und ungeheuer schnelle Möglichkeit zur „Ver-Textung“, inhaltlich wie sprachlich, bereits in ähnlicher Form existierender Fakten.

Das Allgemeine bleibt dennoch das Gegenteil von Individualität
Rein sprachlich lassen sich KI-generierte Texte freilich hinsichtlich des Wordings und der Kund:innen-Ansprache weiter anpassen.
Daher bringt der Hybrid aus künstlicher (Recherche-)Intelligenz und menschlichem Sprachvermögen unverzichtbar Sinn und Nutzen, wenn es um die Einhaltung und Umsetzung eines markenspezifischen Kommunikations-Idioms geht.

Noch einmal ganz anders gestaltet sich die Fragestellung, wenn es sich um höchst Individuelle Anliegen handelt.
Beispielsweise um die sprachliche Darstellung originäre Innovationen, zu denen folgerichtig noch keine Publikationen vorliegen. Hierzu müssten KI und vertrauliche interne Datenbanken verbunden werden, wovon aus patent- und urheberrechtlichen Gründen tunlichst abzuraten ist, die andernfalls in die Öffentlichkeit geraden könnten resp. würden.

Ebenso wenn diese oder andere Themen in Form hochwertiger Texte plastisch gemacht werden sollen.
Bloße Daten und allgemein gehaltene, auf das bloß Faktische reduzierte Inhalte sind nicht nur für Personen langweilig zu lesen.
Sie „langweilen“ auch die führenden Suchmaschinen, deren Algorithmen Texte nicht nur hinsichtlich thematischer Keywords untersuchen, sondern auch nach Aufbau, grammatikalischer Korrektheit, „Menschlichkeit“ und sprachlichen Stil bewerten und in Folge „ranken“ oder gar abstrafen.

Wirklich gute und wirkungsvolle Texte leben insbesondere von ihrer Dramaturgie, von sprachlicher Raffinesse und ihrem Vermögen, mittels emotionaler Erzählungsformen und assoziativreicher Sprachbilder Verlangen zu wecken, Überzeugungen zu formen, Verbindungen herzustellen und durch die Vereinigung von Fakten mit Storytelling substanzielle Inhalte, Wissen und Markenwerte zu vermitteln.

Wirkungsvolles Storytelling ist mehr als eine „Vertextung“ von Fakten.
Es ist vielmehr jener entscheidende Unterschied, der nun mal den Unterschied macht.